
veröffentlicht: 30.10.2025
aktualisiert: 30.10.2025
Im digitalen Marketing reicht es in der Regel nicht aus, Kampagnen einfach nur umzusetzen und auf deren Wirkung zu hoffen. Entscheider im Unternehmen sowie ihre Teams müssen belegen, wie erfolgreich ihre Maßnahmen sind, um Budgets zu rechtfertigen, Kanäle sinnvoll zu priorisieren und eine kontinuierliche Optimierung sicherzustellen.
Genau dafür braucht es Marketing-KPIs, also Kennzahlen, die den Erfolg messbar machen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage schaffen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die 13 wichtigsten Marketing-KPIs, erklären ihre Bedeutung im Detail und geben Hinweise, wie Sie diese Kennzahlen strategisch einsetzen.
Key Performance Indicators (KPIs) sind klar definierte Messgrößen, die zeigen, in welchem Ausmaß Marketingmaßnahmen die gesetzten Ziele erreichen. Sie machen sichtbar, ob Kampagnen die richtige Zielgruppe erreichen, Leads in Kunden umwandeln oder bestehende Kunden langfristig gebunden werden können. Anders gesagt: KPIs sind die Brücke zwischen Marketingmaßnahmen und unternehmerischem Erfolg.
Die strategische Bedeutung liegt darin, dass sie nicht nur einen Blick auf die Vergangenheit ermöglichen, sondern auch die laufende Steuerung und Planung künftiger Maßnahmen unterstützen. Wer seine KPIs konsequent erfasst, kann Budgets frühzeitig verschieben, schwache Kampagnen stoppen und erfolgreiche Aktivitäten skalieren. Gerade im B2B-Marketing, wo Vertriebszyklen oft länger und die Investitionen höher sind, sind KPIs unverzichtbar, um die Wirkung jeder Maßnahme im Funnel nachzuvollziehen. Darüber hinaus erhöhen klare KPIs die Vergleichbarkeit im Marketing und schaffen belastbare Entscheidungsgrundlagen über alle Kanäle hinweg.
Die wichtigsten Kennzahlen lassen sich in drei große Gruppen einordnen:
Jede dieser Gruppen deckt eine zentrale Dimension der Performance ab – von der Generierung neuer Kontakte über die Effizienz der eingesetzten Mittel bis hin zur Qualität der Kundenbeziehungen.
Eine leistungsstarke Website ist im B2B wie im B2C die zentrale Schnittstelle zu potenziellen Kunden. Die folgenden vier Kennzahlen machen ihre Leistung klar messbar.
Zudem lohnt sich ein Blick auf technische Faktoren der Website, da Ladezeit und Usability die Konversionsraten direkt beeinflussen.
Kundenbindung und Interaktion entscheiden langfristig über Erfolg oder Misserfolg, besonders in SaaS- oder Abo-Modellen mit wiederkehrenden Umsätzen.
Am Ende jeder Marketingmaßnahme steht die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Die folgenden Kennzahlen setzen Investitionen ins Verhältnis zu Ergebnis und Umsatz und machen Budgetentscheidungen nachvollziehbar.
Nicht zuletzt stärkt ein stringentes Controlling mit KPIs die Budgetdisziplin im Marketing und verhindert Streuverluste.
| KPI | Kurzdefinition | Formel (vereinfacht) | Wofür einsetzen |
|---|---|---|---|
| Konversionsrate | Anteil der Besucher mit Zielaktion | Konversionen ÷ Besucher × 100 | Landingpage-Leistung und Angebotsfit bewerten |
| Cost per Lead (CPL) | Durchschnittliche Kosten je Lead | Marketingkosten ÷ Leads | Effizienz der Leadgewinnung steuern |
| Lead-to-Customer Conversion Rate | Anteil der Leads, die Kunden werden | Neukunden ÷ Leads × 100 | Leadqualität und Übergabe an Vertrieb prüfen |
| MQL/SQL Rate | Reifegrad der Leads | MQL bzw. SQL ÷ Leads × 100 | Marketing-Sales-Abstimmung verbessern |
| Customer Acquisition Cost (CAC) | Kosten je Neukunde | Akquisitionskosten ÷ Neukunden | Skalierbarkeit und Budgeteinsatz bewerten |
| Customer Lifetime Value (CLV) | Erwarteter Kundenwert | Durchschnittsumsatz × Marge × Dauer | Preis- und Retention-Hebel priorisieren |
| Return on Investment (ROI) | Rendite einer Maßnahme | (Umsatz − Kosten) ÷ Kosten × 100 | Wirtschaftlichkeit auf Gesamtmaßnahmenebene bewerten |
| Return on Ad Spend (ROAS) | Umsatz je Werbe-Euro | Umsatz ÷ Ad Spend × 100 | Effizienz einzelner Kampagnen und Kanäle messen |
| Engagement Rate | Interaktionen relativ zur Reichweite | Interaktionen ÷ Reichweite × 100 | Content-Resonanz und Community-Fit einschätzen |
| Verweildauer | Durchschnittliche Sitzungszeit | — | Content-Relevanz, Wirkung von UX und Informationsarchitektur analysieren |
| Absprungrate (Bounce Rate) | Ein-Seiten-Sitzungen in % | Bounces ÷ Sitzungen × 100 | Erwartungsbruch, Ladezeit und UX prüfen |
| Customer Retention/Churn Rate | Bindung bzw. Abwanderung | Aktive Quote bzw. Abgänge in % | Wiederkehrende Umsätze sichern |
Nicht jedes Unternehmen benötigt alle zwölf Kennzahlen im selben Umfang. Bei der KPIs-Auswahl sollte man das Geschäftsmodell und den tatsächlichen Entscheidungsweg der Zielgruppe beachten. Die folgenden Punkte führen Schritt für Schritt durch die Auswahl.
Außerdem sollten KPIs und Ziele regelmäßig gegengeprüft werden, damit Prioritäten im Marketing stets aktuell bleiben.
Die Auswahl der KPIs ist nur der erste Schritt. Genauso wichtig ist es, die Kennzahlen regelmäßig zu überwachen und Trends zu erkennen. Unterschiedliche KPIs erfordern unterschiedliche Messrhythmen. Während Konversionsraten und CTRs bei Ads täglich geprüft werden können, reicht es, CAC oder CLV monatlich zu aktualisieren, da sie sich nur langsam verändern.
Tools wie Google Analytics 4 (GA4), CRM-Systeme oder Looker Studio bieten die notwendige Datengrundlage. Sie ermöglichen es, Kennzahlen nicht nur zu erfassen, sondern auch visuell aufzubereiten. Dashboards sind gerade für das Management unverzichtbar, da sie komplexe Daten auf einen Blick verständlich machen.
Ein Punkt, den Unternehmen nicht unterschätzen dürfen, ist das Thema Datenschutz. Durch DSGVO und Cookie-Opt-ins sind nicht mehr alle Daten ohne Weiteres verfügbar. Wer jedoch auf serverseitiges Tracking, anonymisierte Daten und klare Einwilligungsprozesse setzt, kann trotzdem valide Kennzahlen erheben und Compliance sicherstellen. Gleichzeitig braucht jede Website ein konsistentes Event-Setup, damit KPIs sauber erhoben und kanalübergreifend verglichen werden können.
Unternehmen sollten KPIs nicht nur als Kontrollinstrument begreifen, sondern als Motor der Optimierung. Zum Beispiel: Wer erkennt, dass die Konversionsrate auf einer Landingpage niedrig ist, kann durch A/B-Tests die Formulierungen oder das Design anpassen. Wenn der ROAS einer Kampagne unter den Erwartungen liegt, sollten Budgets neu verteilt werden. Und wenn die Churn Rate steigt, ist es höchste Zeit, Kundenbindungsmaßnahmen zu intensivieren – etwa durch bessere Kommunikation, Serviceangebote oder personalisierte Inhalte.
So entsteht ein Kreislauf: KPIs liefern Daten, diese werden analysiert, daraus folgen konkrete Maßnahmen, deren Wirkung wiederum durch KPIs überprüft wird. Richtig umgesetzt, führt KPI-Management zu einer stetigen Verbesserung der Marketing-Performance. Darüber hinaus verbindet ein klares Set an KPIs operative Tests mit der strategischen Steuerung im Marketing.
Drei Beispiele aus unterschiedlichen Branchen zeigen, wie wirksames KPI-Management in der Praxis funktioniert und wie die konsequente Ausrichtung der Maßnahmen auf klar definierte Ziele Konversion, Kostenstruktur und Wertbeitrag messbar verbessert.
Marketing-KPIs sind das Fundament, um Kampagnen zu bewerten, Budgets zu steuern und Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Wer sich an den hier vorgestellten 13 wichtigsten Marketing-Kennzahlen orientiert und sie einsetzt, schafft Transparenz, erkennt Optimierungspotenziale frühzeitig und kann den Erfolg seines Marketings zuverlässig messen. Gerade auf der Website wird dieser Effekt sichtbar, weil dort Ergebnisse aus allen Kanälen zusammenlaufen.
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